Kultur & Geschichte


Kultur

Playa del Carmen hat nicht nur Sonne, Strand und Meer zu bieten. Innerhalb der Region tun sich vielseitige Angebote der Kultur auf: Museen und alte Maya-Tempelanlagen, sowie weitere Besichtigungsmöglichkeiten.

Museo Mexicano

Das Museum öffnete seine Pforten im März 2003 im Herzen von Playa del Carmen und bietet den Besuchern einen Einblick in das mexikanische Leben: von Bräuchen, Traditionen bis hin zum Lebensstil der mexikanischen Bevölkerung, insbesondere aus der Halbinsel Yucatan. Dazu dienen Ausstellungsräume mit Relikten und Fundstücken, die die verschiedenen Epochen der mexikanischen Kultur dokumentieren.

„Die drei Kreuze des San Juan Chamula“ sind ein klassisches Symbol der Ureinwohner Mexikos, die diese Kreuze als Ausdruck der Ehrerbietung trugen. Sie repräsentieren Leben, Tod und den Himmel. Ein weiteres Highlight des Museums ist der „Altar del Dia de Muertos“, den die Mexikaner traditionell nur am 1. und 2. November darbieten. Er dient zur Verehrung der Liebenden, die gestorben sind. Ein Model von „La Iglesia de San Juan Chamula“ dokumentiert ein weiteres Stück Geschichte in der mexikanischen Kultur. Die Kirche, die von den Ureinwohnern erbaut wurde und somit ihre Glaubensinhalte mit dem Katholizismus verschmolzen, zeigen die spanischen Einflüsse auf das Land und die Region um Playa del Carmen.

Das Museum bietet außerdem speziell für Kinder ausgerichtete Räume: Münzsammlungen, Masken und Pflanzen, die von den Schamanen benutzt wurden, sollen die mexikanische Kultur ein Stückchen näher bringen. Das „Museo Mexicano“ ist montags bis samstags von 10-18 Uhr und sonntags von 10-14 Uhr geöffnet. Es gibt spezielle Touren in Spanisch, Englisch, Französisch und Italienisch. Der Eintritt beträgt 60 mexikanische Pesos, Kinder bis 12 Jahren können kostenlos das Museum besichtigen.

Adresse: Calle 6 / Avenida 25

Maya-Runinen

Direkt in Strandesnähe von Playa del Carmen befinden sich zwei alte Runinen der Maya, die besichtigt werden können. Sie sind Zeugnisse einer uralten Hochkultur, die bereits 1000 vor Christus die Halbinsel Yucatan besiedelten. Die Tempelanlagen entstanden etwa ab dem 7 Jahrhundert nach Christus.

Um die Ruinen zu erreichen, können Sie bequem am Strand in Richtung Fährenhafen laufen. Die Maya-Stätten befinden sich südlich des Hafens im Gebiet Playacar. Die Besichtigung ist kostenlos.

Geschichte

Die frühsten Funde aus Mexiko kann man der Zeit um 20.000 vor Christus zuordnen. Wie die Ureinwohner Mittelamerikas hierhin gelangten, ist bislang nicht genau geklärt. Eine Wanderung über die Behringstraße (ca. vor 40000 Jahren ist dabei am wahrscheinlichsten.

Yucatán, die Halbinsel, auf der sich Playa del Carmen befindet, verzeichnete etwa um 1000 vor Christus die ersten Siedlungen. Die Maya, die ursprünglich aus Guatemala stammten, wanderten in das Tiefland der mexikanischen Halbinsel. Dort legten sie mit Kanälen die dortigen Sümpfe trocken, um Landwirtschaft zu betreiben. Auch die Hauptsprache Yucatecan entwickelte sich um diese Zeit, die ausschließlich auf der Halbinsel und um die Region von Playa del Carmen gesprochen wurde.

Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. begannen die Maya, die ersten Tempelpyramiden zu errichten und bildeten erste kleine Stadtstaaten. Bedingt durch die unterirdischen Wasserzuläufe und Seen in dem sonst trockenen Gebiet, wurden die Städte größer und das Gebiet rund um Playa del Carmen dicht besiedelt.

Während der Frühklassik (250 – 600 n. Chr.) befand sich am Standort des heutigen Playa del Carmen ein kleines Fischerdorf der Maya. Es wurde Xaman-Ha genannt. Vor allem Maya-Frauen der ganzen Halbinsel Yucatán suchten den kleinen Ort, um von dort aus mit Kanus und kleinen Boten zur Insel Cozumel überzusetzen. Diese Insel war der der Fruchtbarkeits-Göttin Ixchel gewidmet, die sie dort in Tempelanlagen ehrten.

Als erster Spanier landete 1517 Francisco Hernández de Cordoba an der Nord-Ost-Küste der Halbinsel Yucatán. Nach der Eroberung Lateinamerikas setzten die Spanier im Jahr 1527 Eroberungsversuche der Halbinsel ein. Aufgrund von fehlender Zentralgewalt der Maya-Kulturen wurde dies stark vereinfacht. Bereits 1543 war die Halbinsel um Playa del Carmen zu großen Teilen der spanischen Krone unterworfen. Nach Abschluss der Eroberung (Conquista) wurde Mexiko der spanischen Krone angeschlossen und unter dem Titel Vizekönigreich Neu-Spanien regiert.

Während der Kolonialzeit wurde Playa del Carmen als Fischereihafen genutzt. 1810 erklärte Mexiko die Unabhängigkeit. Zwischen 1847 und 1901 herrschte in der Region der „Kastenkrieg“ zwischen aufständischen Mayabauern und der weißen Oberschicht. Zunächst unterwerfen die Rebellen fast die gesamte Halbinsel, ziehen sich jedoch im Mai 1848 wieder zurück. Nach etlichen Revolutionsversuchen wird 1901 das frühere Mayagebiet im Osten von Yucatán zum Bundesterritorium Quintana Roo zusammengefasst.

Bis Anfang der 70er Jahre blieb die Bevölkerungszahl konstant in Playa del Carmen. Als die mexikanische Regierung das Potenzial des Fischerortes an der karibischen Küste erkannte, siedelten sich mit Hilfe von Investoren zahlreiche Hotels und Tourismusunternehmen an. Playa del Carmen gilt wegen des guten Angebotes an Erholung- und Strandurlaub als ‚Klein-Cancún‘ und ist bei vielen internationalen Gästen sehr beliebt.